Der Fleesensee

Der Fleesensee – eine Perle in der Mecklenburgischen Seenplatte

Durchreisen oder Verweilen? Der Fleesensee bietet für beides ideale Bedingungen. Dieses Gewässer mit einer Fläche von knapp elf Quadratkilometern und einer durchschnittlichen Tiefe von sechs Metern bildet zum einen ein Glied in der Seenkette zwischen der Müritz und dem Plauer See. Denn gemeinsam mit anderen Seen, beispielsweise dem Kölpinsee, verbindet er diese beiden großen und bekannten Seen. Im Westen geht der rund fünf Kilometer lange Fleesensee in den Malchower See über, im Osten führt von ihm, der an seiner breitesten Stelle etwa vier Kilometer misst, der Fleesenkanal in den bereits erwähnten Kölpinsee. Die gesamte Seenkette wird von der Elde durchflossen – somit gehört sie zur Bundeswasserstraße Müritz-Elde-Wasserstraße. Sowohl der gewerbliche Ausflugsschiffsverkehr als auch private kleinere Schiffe, Jachten und Boote nutzen rege diese Seen mit ihren Verbindungen. So durchqueren die Fahrgastschiffe mehrerer Unternehmen auch den Fleesensee auf der Linie Richtung Waren oder legen unweit des Sees in Malchow Richtung Plau ab.

Zum anderen spielt sich auch an den Ufern des Fleesensees viel Interessantes ab. Am Nordwestufer befindet sich die Gemeinde Silz mit den Ortsteilen Heidepark und Nossentin. In der Kunst- und Kinokirche Nossentin kann man neben den Gottesdiensten unter anderem Filme, Konzerte und Lesungen erleben. Am Südufer des Fleesensees liegt Untergöhren, das zu Göhren-Lebbin gehört, welches nicht direkt an den See grenzt. In Untergöhren zieht die Ferien- und Freizeitanlage „Land Fleesensee“ zahlreiche Besucher an. In beiden Ortsteilen stehen mehrere attraktive Hotels und viele Ferienwohnungen zur Verfügung. Boote verschiedener Größen und Macharten sind ausleihbar, auch Hausboote. Surfen und Kanufahren sind auf dem See möglich. Göhren-Lebbin verfügt zudem über eine ausgedehnte und renommierte Golfanlage.

Auch die Ortschaft Jabel und die Inselstadt Malchow haben Anteile an der Seenfläche. In der Nähe Jabels kann man das Wisentgehege auf dem Damerower Werder besuchen. In Malchow wird es den Erholungssuchenden und Sportbegeisterten ebenfalls nicht langweilig: Es hat unter anderem eine Sommerrodelbahn, einen Affenwald und eine Eishalle im Angebot, die ganzjährig nutzbar ist: Im Winter fährt man auf echtem Eis, im Sommer auf Kunststoff. Dazu kommt eine breite Palette an Museen, wie das DDR-Museum oder das Mecklenburgische Orgelmuseum. Malchow, Nossentin und Jabel haben Haltepunkte der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG), mit der man zum Beispiel nach Waren an der Müritz fahren kann. Von Waren aus unternehmen manche Gäste Wanderungen oder Radtouren in den nahen Müritz-Nationalpark.

Der Fleesensee bietet wie viele seiner Nachbarn in der Seenplatte eine hohe Wasserqualität. An vielen Stellen ist er zwar von Schilf und Gebüsch umgeben, doch einige Badestellen gibt es: In Silz findet der Wasserfreund eine naturbelassene Badestelle mit Sandstrand. Malchow verfügt über ein Strandbad mit einer kleinen Mole mit Sprungturm, das die Stadtverwaltung vor kurzem aufwändig neu gestaltet hat. Vom Wasser wie vom Land aus kann man dort in der Saison um jede volle Stunde herum das „Defilee“ der Boote beobachten, wenn die Drehbrücke geöffnet wird. In Untergöhren liegen zwei schöne Sandstrände mit einem flachen Eingang ins Wasser. Dort kann man auch windsurfen oder kiten oder einfach auf den Liegewiesen ausruhen. Imbiss und Toiletten sind vorhanden.

Der See hat einen Umfang von rund siebzehn Kilometern. Das klingt nach einer entspannten Strecke für eine Radtour. Direkt umfahren kann man ihn jedoch nicht, unter anderem, weil die Wege, die fürs Radfahren geeignet sind, meist nicht am Ufer lang führen. Ein empfehlenswerter Rundkurs schließt neben dem Fleesensee auch den Kölpinsee und indirekt die Müritz ein: Man startet zum Beispiel in Malchow, fährt über Silz, Nossentin, Jabel und Damerow nach Waren und von dort über Klink, Grabenitz, Wendhof, Göhren-Lebbin, Untergöhren und Laschendorf zurück in die Inselstadt. Die Strecke beträgt zwischen fünfzig und sechzig Kilometern. Kurz vor dem Ziel bietet sich von der Schutzhütte auf dem Hügel über Laschendorf ein beeindruckender Blick über die Perle in der Seenkette, den Fleesensee.