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Urlaubs-Ideen rund um die Müritz: Entdeckungen zwischen Wasser und Wald

Die Mecklenburgische Seenplatte lockt Jahr für Jahr unzählige Besucher an, die dem Alltag entfliehen möchten. Im Herzen dieser einzigartigen Landschaft liegt die Müritz – Deutschlands größter Binnensee und ein Ort, der weit mehr zu bieten hat als nur Wasser und Bootstouren. Wer hierher kommt, taucht ein in eine Region, die Naturliebhaber, Aktivurlauber und Ruhesuchende gleichermaßen begeistert.
Das Besondere an dieser Gegend liegt in ihrer Vielseitigkeit. Während manche Urlaubsregionen auf ein einziges Thema setzen, entfaltet sich rund um den See ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Morgendliche Kajaktouren auf stillen Gewässern, ausgedehnte Radstrecken durch alte Buchenwälder, spontane Begegnungen mit Fischadlern – all das gehört zum Alltag an der Müritz.
Wassersport ohne Trubel
Wer ans Wasser denkt, hat oft überfüllte Strände vor Augen. An der Müritz sieht die Realität anders aus. Der See erstreckt sich über 117 Quadratkilometer und bietet damit genug Platz für alle, die segeln, paddeln oder schwimmen möchten. Besonders die kleineren Buchten im Nationalpark zeigen sich selbst in der Hochsaison überraschend ruhig.
Stand-Up-Paddling hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Art entwickelt, die Uferlandschaft zu erkunden. Die sanften Wellen machen den Einstieg leicht, während die verzweigten Wasserwege immer wieder neue Perspektiven eröffnen. Einige Verleihe bieten geführte Sonnenaufgangstouren an – eine Erfahrung, die den frühen Wecker mehr als wettmacht.
Segler schätzen die verlässlichen Windbedingungen und die gut ausgebaute Infrastruktur. Zahlreiche Häfen entlang des Ufers ermöglichen flexible Tagestouren, ohne dass man vorab jede Etappe durchplanen müsste. Zwischen den größeren Orten liegen immer wieder kleine Anlegestellen, die zum spontanen Landgang einladen.
Camping neu gedacht
Die Campingkultur rund um die Müritz hat sich gewandelt. Moderne Reisende suchen nicht mehr nur den klassischen Stellplatz, sondern Erlebnisse, die Komfort und Naturverbundenheit verbinden. Dachzelte haben diese Entwicklung maßgeblich geprägt. Marken wie ANEES zeigen, dass sich Flexibilität und Qualität nicht ausschließen müssen – ihre Produkte ermöglichen es, spontan die schönsten Aussichtspunkte anzusteuern, ohne auf Schlafkomfort zu verzichten.
Diese Form des mobilen Campings passt perfekt zur Region. Morgens vom Vogelgezwitscher geweckt werden, den Kaffee mit Seeblick genießen und dann weiterziehen zum nächsten Naturschauspiel – diese Freiheit begeistert zunehmend mehr Menschen. Die Campingplätze in der Umgebung haben sich darauf eingestellt und bieten neben klassischen Stellplätzen oft auch spezielle Bereiche für Fahrzeuge mit Dachzelten.
Wer sich über aktuelle Reisehinweise und Sicherheitsempfehlungen für Campingurlaube in Deutschland informieren möchte, findet beim Auswärtigen Amt umfassende Informationen, die bei der Urlaubsplanung hilfreich sein können.
Radwege mit Charakter
Die Müritz-Region erschließt sich auf zwei Rädern besonders eindrucksvoll. Der Müritz-Rundweg führt auf 90 Kilometern einmal um den gesamten See – eine Strecke, die sich je nach Tempo in ein bis zwei Tagen bewältigen lässt. Anders als monotone Uferwege wechselt die Route ständig zwischen direkter Wassernähe, schattigen Waldpassagen und offenen Feldern.
Besonders die Ostseite überrascht mit ursprünglichen Abschnitten. Hier führt der Weg teilweise über unbefestigte Wege, die ein gewisses Maß an Gelassenheit erfordern. Der Lohn sind Ausblicke auf unberührte Uferzonen, an denen Kraniche und Reiher ungestört ihrer Nahrungssuche nachgehen.
Für Familien eignen sich die kürzeren Etappen zwischen den einzelnen Orten besser. Von Waren nach Röbel sind es beispielsweise etwa 25 Kilometer – eine Distanz, die auch mit Kindern gut zu schaffen ist. Unterwegs laden mehrere Badestellen zum Abkühlen ein, und die flache Topografie verhindert, dass die Tour zur Quälerei wird.
Nationalpark hautnah
Der Müritz-Nationalpark zählt zu den größten terrestrischen Schutzgebieten Deutschlands. Seine über 300 Quadratkilometer umfassen nicht nur Wasserflächen, sondern auch ausgedehnte Wälder, Moore und Wiesen. Wer die charakteristische Landschaft der Müritz wirklich verstehen möchte, sollte dem Nationalpark Zeit widmen.
Mehrere Wanderwege durchziehen das Gebiet, darunter der bekannte Käflingsberg-Rundweg. Die fünf Kilometer lange Strecke führt durch alten Buchenbestand und über sanfte Erhebungen – klein genug, um nicht als richtige Berge durchzugehen, aber ausreichend für schöne Ausblicke über die Baumwipfel. Aussichtstürme entlang der Wege ermöglichen Weitblicke über die Seenlandschaft.
Im Herbst zeigt der Park eine besondere Seite. Wenn sich das Laub färbt und die tief stehende Sonne durch die Bäume bricht, entsteht eine Atmosphäre, die selbst regelmäßige Besucher immer wieder beeindruckt. Auch die Stille dieser Jahreszeit hat ihren Reiz – die Sommergäste sind abgereist, und die Natur bereitet sich auf den Winter vor.
Kulturelle Entdeckungen
Neben allen Naturerlebnissen lohnt sich auch ein Blick auf die kulturellen Angebote. Die Schlösser der Region – allen voran Schloss Klink – erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten. Viele dieser historischen Gebäude sind heute als Hotels oder Restaurants zugänglich und verbinden Geschichtsbewusstsein mit zeitgemäßem Komfort.
Kleinere Museen widmen sich lokalen Themen. Das Müritzeum in Waren präsentiert die Tier- und Pflanzenwelt der Seenplatte auf moderne Art. Besonders die Aquarien mit einheimischen Fischarten faszinieren Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Hier wird deutlich, welche Vielfalt unter der Wasseroberfläche existiert, die man vom Ufer aus nicht sieht.
Regelmäßige Veranstaltungen beleben die Orte rund um die Müritz. Von Kunsthandwerkermärkten über Open-Air-Konzerte bis zu kulinarischen Festen – das Programm zeigt, dass die Region mehr ist als nur eine schöne Landschaft.
Praktische Überlegungen
Die Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Fahrradverleih-Stationen gibt es in allen größeren Orten, oft mit E-Bikes im Angebot. Wer mit dem eigenen Rad anreist, findet gut ausgebaute Radwege und ausreichend Reparaturmöglichkeiten.
Die Auswahl an Unterkünften reicht von einfachen Pensionen bis zu gehobenen Hotels. Campingplätze gibt es in verschiedenen Kategorien – von naturnahen Plätzen mit Basisausstattung bis zu modernen Anlagen mit umfangreichem Service. Eine frühzeitige Buchung empfiehlt sich vor allem für die Sommermonate.
Die gastronomische Szene überrascht mit regionaler Vielfalt. Fischrestaurants servieren frisch gefangene Maräne und Aal, während kleine Hofläden lokale Produkte anbieten. Die Küche setzt verstärkt auf regionale Zutaten und traditionelle Rezepte, ohne dabei altbacken zu wirken.
Zeitlose Anziehungskraft
Was macht die Faszination dieser Region aus? Vielleicht die Tatsache, dass sie sich nicht aufdrängt. Die Müritz bietet Raum für eigene Entdeckungen, ohne mit spektakulären Superlativen zu werben. Die Schönheit liegt im Detail – im Morgennebel über dem Wasser, im Rascheln des Schilfgürtels, im Geschmack des geräucherten Fischs vom lokalen Räucherhof.
Jede Jahreszeit verleiht der Landschaft ein anderes Gesicht. Der Sommer lockt mit warmen Temperaturen und langen Tagen, der Herbst mit Farbenspiel und Stille, selbst der Winter hat mit verschneiten Ufern und Eissegeln seinen Reiz. Langweilig wird es nicht, egal wann man kommt.
Wer einmal hier war, versteht die Anziehungskraft. Es ist diese Mischung aus aktivem Erleben und entspanntem Dasein, die funktioniert. Morgens eine ausgedehnte Paddeltour, mittags ein Picknick am einsamen Ufer, nachmittags durch einen verschlafenen Ort schlendern – das ist Urlaub ohne Programmdruck.
Die Müritz zeigt, dass großartige Urlaubserlebnisse nicht immer weit entfernt liegen müssen. Manchmal reicht es, sich auf eine Region einzulassen, die ihre Qualitäten leise präsentiert und Besuchern die Freiheit lässt, ihren eigenen Rhythmus zu finden.