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Prüfungsanforderungen Schwimmabzeichen Bronze
Richtlinien zur Prüfung "Freischwimmer"

Mit dem Deutschen Schwimmabzeichen Bronze, das auch als Freischwimmer bezeichnet wird, stehen Kindern und Jugendlichen mehr Freiheiten bei Besuchen im Schwimmbad oder auf Klassenfahrten ans Meer beziehungsweise an Seen zur Verfügung.
Aber laut bei der Prüfungsabnahme zum Deutschen Schwimmabzeichen Bronze, das den Freischwimmer attestiert, gibt es scheinbar unterschiedliche Auffassungen der eigentlich eindeutigen Prüfungsanforderungen. Die Deutsche Sporthochschule Köln und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nehmen den bundesweit anerkannten Nachweis für das sichere Schwimmen derzeit unter die Lupe. Im vergangenen Jahr fragten die Projektpartner Schwimmlehrer in ganz Deutschland danach, wie sie die einzelnen Anforderungen an das Schwimmabzeichen prüfen.
Die Ergebnisse haben die Verantwortlichen der DLRG und der Sporthochschule Köln jetzt vorgestellt. „Um das Schwimmabzeichen Bronze zu erhalten, muss ich die Baderegeln kennen, tauchen und vom Startblock oder Ein-Meter-Brett springen, sowie ausdauernd 15 Minuten in verschiedenen Lagen und einer erkennbaren Schwimmart schwimmen können", erklärt Dr. Christoph Freudenhammer aus der Leitung Ausbildung im Präsidium der DLRG. Insgesamt umfasst die Beschreibung der vier Prüfungsleistungen in der deutschlandweit gültigen Prüfungsordnung keine 100 Wörter. Doch deren Auslegung und die Vorgehensweise bei den Prüfungen sind durchaus unterschiedlich, wie die Befragung zeigte.
Vielfalt an Auslegungen
Beispielsweise gaben 20 Prozent der rund 1.300 Teilnehmer aus den verschiedenen Organisationen und Institutionen an, während des Streckenschwimmens kurze Pausen oder das Festhalten am Beckenrand zu tolerieren. Beides ist nach den Experten der DLRG jedoch nicht erlaubt: „Schwimmer und Schwimmerinnen müssen in einer Notsituation eine gewisse Zeit überbrücken können, bis Hilfe eintrifft - etwa in einem See bei größerer Entfernung zum Ufer", beschreibt Freudenhammer den Hintergrund. Weiterhin lassen 27 Prozent der Befragten zumindest teilweise das Tragen von Schwimmbrillen während der Prüfung zu. Sichere Schwimmer müssen jedoch in der Lage sein, sich unter Wasser ohne Schwimmbrille zu orientieren und zielgerichtet zu bewegen, um zum Beispiel nach einem Sturz ins Wasser wieder an die Oberfläche zu gelangen.
An einigen Stellen förderte die Befragung auch zutage, dass Prüfer und Prüferinnen die zu erbringenden Leistungen bewusst abwandeln oder ergänzen. So verlangen einzelne ihren Schwimmschüler eine längere Schwimmdauer (3%) ab und sogar jeder Dritte (35%) fordert mehrere erfolgreiche Tieftauchversuche. In anderen Fällen werden Prüfungsleistungen wiederum nicht vollständig abgenommen. So verzichten zwölf Prozent der Befragten auf die Prüfung des Lagewechsels während des Schwimmens. Diesen zu beherrschen ist allerdings von Bedeutung beim ausdauernden Schwimmen. Spüren Schwimmer Anzeichen von Ermüdung, können sie sich in einer anderen Körperlage weiter kraftsparend an der Wasseroberfläche fortbewegen.
Besser vergleichbare Prüfungen als Ziel
„Die Befragungsergebnisse haben uns ein großes Spektrum möglicher Auslegungen der Prüfungsanforderungen aufgezeigt. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, Kriterien zu entwickeln, die künftig zu noch besser vergleichbaren Abnahmen führen", sagt Dr. Ilka Staub aus dem Projektteam der Kölner Sportuniversität. Die Wissenschaftlerin und ihr Team am Institut für Vermittlungskompetenz in den Sportarten wollen nun mit Hilfe ausgewählter Schwimmausbilder in einem mehrstufigen Befragungsverfahren Richtlinien für die Durchführung der Prüfung entwickeln. „Das Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis dafür zu schaffen, wie die bekannten Prüfungsanforderungen auszulegen sind", so Staub. Das wird den Wert des Schwimmabzeichens für das sichere Schwimmen stärken, sind sich die Projektpartner einig.
Anforderungen Deutsches Schwimmabzeichen – Bronze
- Sprung kopfwärts vom Beckenrand und 15 Minuten Schwimmen. In dieser Zeit sind mindestens 200 m zurückzulegen, davon 150 m in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 50 m in der anderen Körperlage (Wechsel der Körperlage während des Schwimmens auf der Schwimmbahn ohne Festhalten).
- einmal ca. 2 m Tieftauchen von der Wasseroberfläche mit Heraufholen eines kleinen Gegenstandes (z.B. kleiner Tauchring).
- Ein Paketsprung vom Startblock oder 1-m-Brett.
- Kenntnis von Baderegeln.